

Dresscode in Agenturen – Man Bun und Krawatte?
Dresscode in Agenturen: Gibt es hier so etwas wie das Damokles-Schwert des Fauxpas?
Am ehesten lässt sich das wohl am derzeit exotischsten aller urbanen Trends aufzeigen: Dem Man Bun. Seit den wilden 60-ern war es dem Haupt-Haar des Mannes nicht mehr so vergönnt, stilistische Akzente zu setzen. Man Bun und Sixpack, Man Bun und Anzug, Man Bun und Krawatte, Man Bun und der Freudentanz vor dem Porsche. Die einstige Rückbesinnung auf die Renaissance, die Pflicht, auch nur halbwegs rüberzukommen wie Novalis, ist der Hingabe an urbane Coolness gewichen. Wer Stil beherrscht, kann Stil brechen. Man Bun und Krawatte. Perfekt mit Undercut. Aber funktioniert das auch als Dresscode in Agenturen - für den Repräsentanten mit Gesprächspartnern in den oberen Unternehmens-Etagen?
Starkes "Stil-Mantra" würden Mode-Designer so etwas wahrscheinlich nennen – und es gleich einem Fanal ihrer Kollektion voranstellen.
Codebreaker: Wenn der Dresscode in Agenturen zur Selbstverpflichtung wird
„Wer seine Frisur ändert, ändert sein Leben“ hat mir eine altersweise Freundin mal gesagt.
Recht hat sie. Der Wunsch, etwas grundlegend zu verändern, geht in der westlichen Hemisphäre einher mit dem Umstylen der eigenen Person. Was bedeutet das für den professionellen Anbieter von „Lockstoff“? Wieviel Hippietum ist z.B. gut für einen Agenturleiter? Ab wann steigt der hochdotierte Gesprächspartner innerlich aus?
Die Selbstverpflichtung zum Grenzübertritt wird vom Agenturmenschen ja per se erwartet.
„Drawing outside the lines“ nennen das die Amerikaner. Sich ja nicht an vorgegebene Grenzen halten, den Geist ja nicht durch Wiederholungen vergiften.
Den Übertritt zelebrieren. Den Code brechen.
Die Kunst am Dresscode in Agenturen: Der Vor-Formulierung der Identität entkommen.
Gibt es jemanden, der David Garrett nicht kennt? Genau. Der Geiger mit der ungezähmten Mähne.
Freundlich und irgendwie wild. Früher hätte einen die Mami vor so einem gewarnt.
Sein stilistisches Pendant, der amerikanische Fitness-Guru Brock O’Hurn reflektiert – ihm gleich – die überlebte Weisheit von der Korrekt-Klamotte: Der Jogginghosen-Träger hat die Kontrolle über sein Leben definitiv nicht verloren. Sixpack und Smoking - der Instagram-Star bedient den emotional hungrigen Voyeurismus souverän. Sollte Braveheart jemals neu verfilmt werden – er wäre ein Aspirant für die Hauptrolle. Aber kann das ein Beispiel sein für den Dresscode in Agenturen?
Man Bun und ZDF-Mensch – geht das?
Der klassische ZDF-Mensch „Zahlen, Daten, Fakten“ ist dafür bekannt, sich nicht allzu schnell der Begeisterung für Verrücktheiten hinzugeben. Gilt es, als Dienstleister professionell bei ihm aufzutreten, tut man sich einen großen Gefallen, wenn man einige Dinge abgeklärt hat:
- Wofür steht meine Agentur?
Stilvolle Events für ein vornehm unaufgeregtes Publikum? Wilde Aha-Momente, die einem Global Player hohen Aufmerksamkeitswert sichern? - Welche Rolle spiele ich?
Von der ergebnisverantwortlichen Geschäftsleitung, die auch den vernünftigen Umgang mit dem Budget verantwortet wird man sicherlich etwas anderes erwarten als vom Creative Direktor. - Wer sind meine Gesprächspartner?
Erwarten Sie von Maschinenbauern keine Begeisterungs-Stürme für Ihren hippen Look. Der schwäbische Patriarch eines mittelständischen Technik-Unternehmens wird wohl kaum vor Freude ausrasten, wenn er Ihren Man Bun sieht. - Wann komm ich mit dem neuen Look an?
Ein Jahr später….. gähn…..
Stil braucht Lässigkeit – das gilt auch für den Dresscode in Agenturen
Verwegen ist nicht verkrampft. Wer brav am Regelwerk vom korrekt geknöpften Anzug entlang formuliert nimmt diesem Stil seine Magie. Der Man Bun lebt von der Inszenierung nah am Puls des Zeitgeistes. Dem berühmten Rat Pack sagte man nach, ihr Erfolg bestand auch darin, dass sie eine Horde wilder Großstadt-Jungs waren, die genau wussten, was abging und dem Puls der Zeit ein Gesicht gaben.
Der Man Bun hat Verwandte, der ihm beim Ausformulieren seiner Persönlichkeit helfen könnten:
In den 80-ern kam ein Look auf, der sich später als Reinkarnation schlechten Geschmacks an einigen Vokuhila- Trägern festsetzen sollte: Der hochgerollte Anzug-Ärmel und die Leder-Krawatte. Miami Vice, Don Johnson – Sie erinnern sich vielleicht. Dieser Look war ein stilistischer Husaren-Streich dieser Zeit. Das war nicht nur kein Dresscode für Agenturen, das war ein Mahnmal schlechten Geschmacks.
Ihm folgte in den 90-ern eine italienische Variante, die bis heute den Look von Rod Stewart https://www.youtube.com/watch?v=xwtYzXaPOOU befeuert:
Die offene Manschette. Lang ragt sie am Ende des Ärmels heraus. Als wäre von dem Zentimeter Sichtbarkeit niemals die Rede gewesen prägt sie mit Selbstverständlichkeit das Erscheinungsbild.
Es gibt Looks, die sind wenigen vorbehalten. Dieser zählt dazu. Er scheint sich Italienern und Rockstars mit Haltbarkeitsgarantie verschrieben zu haben.
Der Man Bun? Man wird sehen.
Man Bun und Krawatte? Dresscode für Agenturen muss intellektuelle Avantgard verkörpern, nicht Wannabe!
Wie wird der Stil individuell ausformuliert?
Natürlich baut sich in dem Duo Man Bun und Krawatte ein stilistisches Spannungsfeld auf ähnlich der Wirkung der Komplementär-Farben. Alleine und auf Dauer kann das allerdings auch ein wenig langweilig wirken. Auch die Kombination mit dem Rucksack will gekonnt sein: Schnell entsteht auf den ersten Blick der Eindruck eines „Trendsammlers“, der nicht loslassen kann.
Probieren Sie verschiedene Stile aus: Vielleicht steht Ihnen ein Dreiteiler, der leger interpretiert wird z.B. mit offenen Manschetten. Lassen Sie die Krawatte weg und den oberen Knopf offen.
Kombinieren Sie zu Flanell-Hose mit Rolli. Sie haben viele Möglichkeiten für Ihren individuellen Stil.
Erfinden Sie sich neu!
Autorenbeschreibung: Patrizia Becker
Patrizia Becker unterstützt Entscheider, Führungskräfte und Selbständige im Bereich des professionellen Auftrittes und der persönlichen Entwicklung. Besonders wichtig hierbei ist ihr ein hohes Maß an Sozialkompetenz: „Wer weiß, wie der andere tickt, trifft automatisch bessere Entscheidungen.“ Die leidenschaftliche BMW-Fahrerin liebt Flamenco und Malerei.
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